Zertifikate

Pro Jahr werden über sieben Millionen Hektar Wald vernichtet – vor allem in den Tropen. Dies entspricht knapp der Hälfte der Fläche Deutschlands. Aber auch in Mitteleuropa machen Schadstoffe in Luft, Wasser und Boden sowie der Klimawandel dem Wald zu schaffen. Doch wie können Wälder umfassend geschützt werden.

Beide Zertifizierungssysteme zielen darauf ab Wälder für kommende Generationen zu erhalten und gleichzeitig ihr Holz für wertvolle Produkte zu nutzen. Um diese Ziele zu erreichen, wurden diverse Standards für eine verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung ausgearbeitet. Die Einhaltung dieser Standards wird bei beiden Systemen durch unabhängige Dritte geprüft und kontrolliert. Beide Labels auf einem Holz- oder Papierprodukt sind ein eindeutiger Indikator dafür, dass das Produkt aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft stammt. Und auf seinem Weg zum Konsumenten über die gesamte Verarbeitungs- und Handelskette nicht mit nicht-zertifiziertem, also nicht-kontrolliertem Holz oder Papier vermischt wurde.

Dies wird durch eine sogenannte Chain-of-Custody-Zertifizierung sichergestellt. Die Überprüfung aller zertifizierten Unternehmen erfolgt durch einen unabhängigen, qualifizierten und akkreditierten Experten. So wird gewährleistet, dass der gesamte betriebliche Warenstrom erfasst wird und gesicherte Aussagen über die Herkunft des Holzes und der Holzprodukte gemacht werden können. Alle zertifizierten Unternehmen vom Waldbesitzer bis zum Produzenten des Endprodukts sind so Teil der Chain-of-Custody, der Kette des Vertrauens oder Kette der Rückverfolgbarkeit.

Die unabhängige, gemeinnützige Nicht-Regierungsorganisation wurde 1993 im Rahmen der Folgeprozesse nach der der VN-Konferenz „Umwelt und Entwicklung“ in Rio de Janeiro gegründet. Somit setzt sich FSC bereits seit mehr als 25 Jahren für die Förderung einer umweltfreundlichen, sozialförderlichen und ökonomisch tragfähigen Bewirtschaftung von Wäldern ein. Heute ist der FSC in über 80 Ländern mit nationalen Arbeitsgruppen vertreten.
Hinter dem FSC-Label steckt ein durchgängig zuverlässiger Prozess. FSC hat 10 Prinzipien und 56 Indikatoren entwickelt, auf denen die weltweit gültigen FSC-Standards zur Waldbewirtschaftung basieren. Wälder, die nach diesen Standards bewirtschaftet werden, können das FSC-Zertifikat erwerben. Die Prüfung und Zertifikatsvergabe durch unabhängige Dritte, wie uns, als akkreditierte Zertifizierungseinheit.

Übersetzt also “Programm für die Anerkennung von Forstzertifizierungssystemen”.
PEFC ist die größte Institution zur Sicherstellung nachhaltiger Waldbewirtschaftung durch ein unabhängiges Zertifizierungssystem.

Das Zertifizierungssystem für nachhaltige Waldbewirtschaftung basiert inhaltlich auf internationalen Beschlüssen der Nachfolgekonferenzen der Umweltkonferenz von Rio in Helsinki 1993, Lissabon 1998, Wien 2003. Der dort erstellte Anforderungskatalog wurde 2010 zuletzt um wichtige Punkte ergänzt und ist Bestandteil des Technischen Dokuments des PEFC Council International (PEFCC). PEFC ist offen für die Anerkennung anderer forstlicher Zertifizierungssysteme auf der ganzen Welt, sofern sie ebenfalls glaubwürdig, freiwillig und transparent sind und Waldbesitzer nicht diskriminieren.